Die drei Ahauser Pfarreiräte haben über die Gottesdienstordnung diskutiert. Sie haben sich dafür viel Zeit genommen, um möglichst viele Wünsche und Anregungen aufnehmen zu können. Dabei ist klargeworden: Eine neue Gottesdienstordnung wird vielen vernünftig erscheinen – und dennoch einigen wehtun. Sie bedeutet das Infragestellen von Gewohnheiten, sie fragt unsere Verbundenheit mit der Heiligen Schrift, mit der Eucharistie und mit der Gemeinde an.

Gesellschaftliche Entwicklungen (Individualismus, Unverbindlichkeit) machen auch vor der Kirche (Relevanzverlust) nicht halt. Dieser Realität müssen wir uns stellen. Die vormals regelmäßige Mitfeier der sonntäglichen Eucharistiefeier ist zur Ausnahme geworden. Die meisten Christinnen und Christen kommen heute anlassbezogen zum Gottesdienst. Sie sind nicht regelmäßig jeden Samstag oder Sonntag da, sondern dann, wenn es für sie einen Anlass oder ein besonderes Ereignis gibt. Auch deshalb ist es notwendig, die regelmäßigen Gottesdienste zu reduzieren.

Wir möchten aber weiterhin die Möglichkeit haben, anlassbezogen miteinander zu beten und zu feiern: an hohen kirchlichen Feiertagen, bei Erstkommunion und Firmung, mit Kindern und Senioren, mit Verbänden und Vereinen und bei gesellschaftlichen Anlässen. Dann werden wir besondere, zusätzliche Gottesdienste feiern!

Es geht dabei nicht nur um die zur Verfügung stehenden Seelsorgerinnen und Seelsorger, die schon bald im gesamten Pastoralen Raum Aufgaben übernehmen werden. Wichtiger ist, dass stets eine feiernde Gemeinschaft erlebbar ist: Wenn viele da sind, fällt glauben, singen und beten leichter.

Um die Veränderungen praktisch und gerecht zu gestalten, haben die Pfarreiräte den Rahmen abgesteckt: Jede Pfarrkirche (Ahaus St. Marien, Alstätte und Wüllen) behält zwei Messfeiern am Wochenende, jede Filialkirche (Ahaus St. Josef, Graes, Ottenstein, Wessum) eine. Dabei darf jede Messzeit in ganz Ahaus nur doppelt vergeben werden, damit sie auch in den nächsten Jahren personell verlässlich besetzt werden kann. Damit gibt es in den drei Ahauser Pfarreien mit ihren sieben Kirchen immer noch zehn Eucharistiefeiern am Wochenende.

Für unsere Pfarrei bedeutet das konkret: In Alstätte gibt es eine Vorabendmesse um 17.00 Uhr und eine Sonntagsmesse um 8.00 Uhr. In Ottenstein wird die Eucharistie am Samstagabend um 18.30 Uhr gefeiert. Es entfallen die Messen in Ottenstein um 9.30 Uhr und in Alstätte um 11.00 Uhr. Werktags wird in Alstätte am Montag- und am Freitagabend um 19.00 Uhr die Messe gefeiert; die Messen am Dienstag und Donnerstag entfallen, außer wenn am Dienstag ein Schulgottesdienst stattfindet oder am ersten Donnerstag im Monat um 9.00 Uhr eine Seniorenmesse geplant ist. In Ottenstein bleibt die Mittwochabendmesse um 19.00 Uhr bestehen, die Herz-Jesu-Messe am Freitag jedoch entfällt.

Liebe Gemeinde, nun werden einige sagen: „Das muss so sein, es ist vernünftig!“ Andere werden enttäuscht sein. Vielleicht wird es uns gemeinsam gelingen, zuversichtlich zu bleiben. Wir können in Ahaus in jeder der sieben Kirchen Gottesdienst feiern. Wir können unsere liebgewordenen Gewohnheiten ändern. Für beides müssen wir in Bewegung bleiben. Für diese innere Beweglichkeit beten wir um Gottes Heiligen Geist.

Die neue Gottesdienstordnung tritt nach Ostern in Kraft.

 

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