Am 13. September ist Kommunalwahl. Freiheit und Demokratie gehören zu den großen Errungenschaften der Menschheit, die es mit allen Kräften zu schützen gilt. Als Bürger*innen und als Christ*innen machen wir deshalb von unserem Wahlrecht Gebrauch. Wir haben die freie Wahl zwischen vorrangig sozialer oder ökologischer Politik, zwischen eher konservativen oder eher liberalen Werten. Es gibt Parteien, die sich besonderer lokaler Themen angenommen haben, und Politiker*innen, die sich ohne Parteimitgliedschaft für ihre Stadt engagieren. Es ist ein breites Spektrum, die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut.
Nur eine Wahl haben Christ*innen nicht. Sie können ihre Stimme keiner Partei geben, deren Ziele dem christlichen Menschenbild widersprechen, deren Spitzenvertreter sich nicht eindeutig genug von populistischen, nationalistischen und rassistischen Tendenzen distanzieren und die aus den Fehlern insbesondere der deutschen Geschichte nichts lernen wollen. Wer die Würde eines jeden Menschen relativiert und die freiheitliche Demokratie gefährdet, gehört weder ins Parlament noch in den Stadtrat.
Der christliche Glaube ist nicht parteipolitisch, das versteht sich von selbst. Weil aber Gott parteiisch ist - für Recht und Gerechtigkeit, für Freiheit und Verantwortung, für die Armen und Leidenden -, ist der Glaube politisch. Deshalb darf die Kirche nicht schweigen, sie muss sich um Gottes willen zu Wort melden.
Die Pfarreiräte und Kirchenvorstände der katholischen Pfarrgemeinden
St. Mariä Himmelfahrt, Ahaus
St. Mariä Himmelfahrt, Alstätte und Ottenstein
St. Andreas und Martinus, Wüllen und Wessum