Der älteste Teil der Kirche, die der Gottesmutter geweiht ist, ist der rund 25 Meter hohe Kirchturm, der aus der Mitte des 15. Jahrhunderts stammt. Der Turm mit seinem Treppengiebel, der auch das Alstätter Wappen ziert, war über Jahrhunderte neben seiner liturgischen Funktion als Glockenturm auch ein Wehrturm, in dem sich die Alstätter Bevölkerung etwa in den Wirren des 30-jährigen Krieges (1618-48) zurückzog. Von 1789 bis 1792 errichteten die Alstätter im klassizistischen Stil ein neues Kirchenschiff und Chorraum, in dem sich heute der Altar, sowie die so genannte Marienkapelle befindet. Von der Ausstattung der klassizistischen Kirche ist leider nichts mehr erhalten. 1937 erhielt die Kirche einen großen Anbau, in dem sich heute das Mittelschiff und die Seitenschiffe befinden. Nach dem Krieg wiederaufgebaut, wurde die Kirche 1970 umgestaltet und dabei der Altar in das Zentrum gerückt. Bei der letzten Renovierung 2005 wurde diese Anordnung beibehalten, aber die Kirchenausstattung grundlegend dem aktuellen Zeitgeschmack angepasst.

Besondere Bedeutung hat für die Gläubigen das Bild der Schmerzhaften Mutter (Pieta). Es wird berichtet, dass es sich zu Zeiten der Katholikenverfolgung in den Niederlanden in einer Kapelle im Alstätter Brook befunden haben soll. Viele Alstätter entzünden vor der Statue Kerzen in ihren persönlichen Anliegen.

Von besonderem Wert sind die Figuren der vier lateinischen Kirchenväter: Hl. Augustinus, Hl. Gregor, Hl. Ambrosius und Hl. Hieronymus. Sie stammen aus dem Jahr 1698 und wurden vom berühmten westfälischen Barockbildhauer Johann Mauritz Gröninger geschaffen. Ursprünglich standen sie in der St. Martini Kirche in Münster und sind seit dem 19. Jahrhundert in Alstätte.